Im Jahr 2025 hat die Stadt Granada in Andalusien neue Maßnahmen eingeführt, um die wachsende Zahl von Kurzzeitvermietungen einzuschränken. Wie in vielen anderen beliebten Reisezielen Spaniens zielt die Reform darauf ab, die Verfügbarkeit von Wohnraum für Einheimische zu verbessern, die Lebensqualität in der Stadt zu sichern und den Immobilienmarkt besser zu regulieren. Die Auswirkungen auf Eigentümer, Investoren und Mieter sind bereits spürbar.
Die neuen Vorschriften für touristische Vermietung in Granada
Seit dem 2. Januar 2025 gelten in Granada strengere Regeln für alle, die ihre Immobilie an Touristen vermieten möchten:
Pflicht zur Registrierung
Alle Unterkünfte zur Kurzzeitvermietung müssen in einem nationalen Register eingetragen sein. Ohne diese Registrierung ist es nicht erlaubt, Anzeigen auf Plattformen wie Airbnb oder Booking zu veröffentlichen.
Erfassung von Gästedaten
Vermieter sind verpflichtet, die Daten ihrer Gäste zu erfassen und bereitzuhalten, darunter:
- Vollständiger Name
- Ausweisnummer
- Wohnanschrift
- Kontaktdaten
- Angaben zu Mitreisenden und Verwandtschaftsverhältnis
Begrenzung von Lizenzen
In zentralen Stadtteilen und touristisch stark frequentierten Gebieten wird die Vergabe neuer Lizenzen gestoppt. In diesen Zonen dürfen keine neuen Ferienwohnungen registriert werden.
Kontrollen und Bußgelder
Es sind regelmäßige Kontrollen vorgesehen. Nicht registrierte Vermietungen oder Verstöße gegen die Vorschriften können mit hohen Bußgeldern geahndet werden.
Auswirkungen auf den Immobilienmarkt
Die neuen Regeln haben bereits spürbare Effekte auf den Markt für Wohnraum und Immobilieninvestitionen in Granada:
Rückgang des Angebots
Die Begrenzung neuer Lizenzen reduziert die Anzahl verfügbarer Ferienunterkünfte. Viele Eigentümer überlegen, ihre Immobilie zu verkaufen oder auf Langzeitvermietung umzustellen.
Anstieg der Mietpreise
Da die Nachfrage weiterhin hoch ist, aber das Angebot sinkt, steigen die Preise für legale Kurzzeitvermietungen. Für lizenzierte Eigentümer kann dies höhere Einnahmen bedeuten.
Geringeres Interesse von Investoren
Die strikteren Bedingungen und Bürokratie schrecken manche Investoren ab. Viele orientieren sich neu – entweder in Richtung Langzeitvermietung oder in andere Städte mit flexiblerer Gesetzgebung.
Immobilienpreise in Granada im Jahr 2025
Die Preise variieren je nach Lage und Objektart. Durchschnittswerte Anfang 2025:
- Wohnungen im Stadtzentrum: zwischen 2.000 und 2.800 € pro m²
- Wohnungen in Wohnvierteln außerhalb: 1.500 bis 2.000 € pro m²
- Häuser und Stadthäuser: 2.500 bis 3.500 € pro m²
Besonders gefragt und teuer sind Immobilien in den Vierteln Albaicín, Realejo sowie nahe der Alhambra. In neueren Stadtteilen sind die Preise deutlich günstiger.
Handlungsempfehlungen für Käufer und Investoren
Angesichts der neuen Lage sollten Interessierte folgende Punkte berücksichtigen:
- Langzeitvermietung als Alternative: konstant nachgefragt, besonders durch Studierende und Berufstätige.
- Investition in Zonen ohne Lizenzbeschränkungen: Hier ist die Anmeldung neuer Ferienwohnungen noch möglich.
- Fokus auf Qualität: gut gelegene, gepflegte Immobilien bleiben auch unter neuen Regeln attraktiv.
Fazit
Die neuen Vorschriften zur touristischen Vermietung in Granada markieren einen bedeutenden Wandel im Umgang mit dem Immobilienmarkt und dem Tourismus. Ziel ist es, eine Balance zwischen Lebensqualität für Einheimische und touristischem Wachstum zu schaffen.
Für Eigentümer und Investoren bedeutet dies, Strategien neu zu bewerten. Trotz der Einschränkungen bleibt Granada ein lohnenswerter Standort mit stabilem Mietmarkt, kulturellem Reichtum und attraktivem Potenzial für Langzeitvermietung.