Ferrari, Fendi und SHA setzen Maßstäbe im globalen Markt für Markenresidenzen

by Ryder Vane
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Rise of Branded Residences Sets Global Trends

Der weltweite Immobilienmarkt erlebt einen beispiellosen Aufschwung bei Luxusresidenzen mit Markenbindung – ein Segment, das einst als Nische galt, inzwischen aber als etablierte Anlageklasse im Mainstream angekommen ist. Von Miami bis Dubai hat sich das Konzept von Hotelablegern zu einem vielfältigen Ökosystem entwickelt, das Automobildesignhäuser, Couture-Labels und Wellness-Pioniere umfasst. Mit mehr als 600 fertiggestellten Projekten weltweit und Prognosen, die bis 2030 über 1.000 erwarten lassen, beschreiben Analysten dies als eines der am schnellsten wachsenden Segmente im globalen Immobilienmarkt. Auch die Aufschläge bleiben stabil: Markenresidenzen erzielen in der Regel einen Preisaufschlag von 30–33 % gegenüber vergleichbaren nicht-markengebundenen Objekten – ein Beleg für den Wert von Name, Lifestyle und Service.
Analyse — Knight Frank (2025): Weltweites Angebot übersteigt 600 Projekte und dürfte bis 2030 über 1.000 erreichen, mit durchschnittlichen Aufschlägen im niedrigen 30-%-Bereich gegenüber nicht markengebundenen Objekten.

Eine neue Definition von Luxus

Traditionell waren Markenresidenzen fast ausschließlich mit Hotelketten wie Four Seasons, Ritz-Carlton oder Mandarin Oriental verbunden. Käufer schätzten die Servicegarantie und die Verlässlichkeit eines bekannten Namens. Heute diversifiziert sich der Markt rasant. Statt nur Zugang zu Fünf-Sterne-Hotelannehmlichkeiten zu bieten, positionieren sich Projekte nun als ganzheitliche Lifestyle-Ökosysteme.

Entwickler liefern sich ein regelrechtes „Ausstattungs-Wettrüsten“. Bewohner sind längst nicht mehr mit Fitnessstudios oder Pools zufrieden – sie erwarten private Member Clubs, Beach Clubs, voll ausgestattete Spas, Co-Working-Bereiche und sogar medizinische Einrichtungen. In manchen Projekten sind ganze Etagen ausschließlich für Wellnessprogramme, Langlebigkeitsdiagnostik und Concierge-Healthcare vorgesehen.
Analyse — Savills (2024–2025): Die Aufschläge bleiben dort bestehen, wo Servicequalität, Verwaltung und Ausstattung substanziell sind; reine „Badge“-Projekte verlieren langfristig an Wert.

Ferrari: Design-Innovation im Fokus

Auch wenn Ferrari selbst noch keinen Wohnturm lanciert hat, hat sich Designpartner Pininfarina zu einer stillen Größe im Luxuswohnungsbau entwickelt. Bekannt für einige der ikonischsten Supersportwagen der Geschichte, überträgt Pininfarina seine Designphilosophie auf Gebäude, die Aerodynamik, klare Linien und High-Performance-Materialien feiern. Projekte in São Paulo, Miami und Dubai zeigen, wie sich automobile DNA in innovative, futuristische Wohnkonzepte übersetzen lässt. Für Käufer liegt der Reiz nicht nur im Prestige, sondern darin, Räume zu bewohnen, die dieselbe Philosophie wie ein Ferrari verkörpern.
Analyse — Designperspektive: Automobil-inspirierte Projekte überzeugen dann, wenn die Designsprache der Marke in Grundrissen, Fassaden und Gemeinschaftsflächen klar erkennbar ist – nicht nur im Marketing.

Fendi Casa: Von Innenarchitektur zu vollständigem Markenwohnen

Nur wenige Modemarken haben sich so umfassend im Immobiliensektor engagiert wie Fendi Casa. Anfangs beschränkte man sich auf Innenräume, doch inzwischen steht die Marke an der Spitze ganzer Projekte. In Dubai zählt Casa Canal by Fendi Casa zu den meistdiskutierten Lancierungen. Die Preise beginnen bei 22,5 Mio. AED (~5,6 Mio. €) für Drei-Zimmer-Residenzen, während Penthouses und Sky-Villen über 75 Mio. AED (~18,8 Mio. €) kosten. Geboten werden doppelgeschossige Salons, private Pools, maßgefertigte Möbelpakete und Services auf Hotelniveau.

Auch in Florida expandiert Fendi Casa. In Aventura, nördlich von Miami, bietet das Boutiqueprojekt Avenia nur 22 Residenzen ab 5 Mio. $ (~4,6 Mio. €). Die Fertigstellung ist für 2027–2028 geplant, und die Nachfrage ist sowohl bei US-amerikanischen als auch internationalen Käufern hoch – ein Beleg für die Attraktivität extrem begrenzter Angebote.
Analyse — Markt Miami: Kleine Boutique-Projekte und Markenseltenheit stützen Wiederverkauf und Preisstabilität; die Absorption hängt jedoch von der Lage am Wasser und den Betriebskosten ab.

SHA Wellness: Gesundheit als ultimative Ausstattung

Im Gegensatz zu Mode- und Automarken baut Spaniens SHA Wellness seine Marke nicht auf Glamour, sondern auf Gesundheit auf. Als führender Anbieter im Bereich Langlebigkeit und Präventivmedizin integriert SHA seine Dienstleistungen nun direkt in Wohnanlagen.

Das internationale Vorzeigeprojekt, SHA Residences Al Jurf in Abu Dhabi, startet bei 4,6 Mio. AED (~1,15 Mio. €), Fertigstellung Ende 2026. Es umfasst sowohl Apartments als auch Villen, von denen einige fast 30 Mio. AED (~7,5 Mio. €) kosten. Das Besondere: integrierte Diagnosekliniken, personalisierte Ernährungsprogramme und Therapien – direkt auf dem Campus. Bewohner investieren damit in einen Lebensstil, bei dem die Verlängerung gesunder Lebensjahre im Mittelpunkt steht.
Analyse — Wellness-Thesis: Gesundheitsorientierte Services mit klinischer Tiefe (Diagnostik, Ernährung, Regeneration) führen zu höherer Auslastung und längeren Haltedauern als reine Spa-Konzepte.

Marktnachweise: Aufschläge in der Praxis

Wiederverkaufsdaten bestätigen die Aufschläge. In den Fendi Château Residences in Surfside bei Miami werden derzeit Einheiten von rund 309 m² für 10,9 Mio. $ (~10 Mio. €) angeboten – fast 27.000 €/m². Vergleichbare nicht-markengebundene Apartments vor Ort erzielen deutlich geringere Preise, was zeigt, dass Käufer für Markenimage und Servicebereitschaft kräftig zahlen.

Auch in Dubai wurden bei Casa Canal bereits Off-Plan-Weiterverkäufe oberhalb der Einstiegspreise registriert – ein Beleg für die starke Liquidität in einem Markt mit knappem Angebot an Marken-Residenzen am Wasser. Im Wellness-Segment verzeichnet SHA Vorreservierungen internationaler Käufer noch vor Baubeginn – ein Zeichen für die starke Nachfrage nach gesundheitsorientiertem Wohnen.
Analyse — Preis: Aufschläge sind am robustesten in Premium-Lagen mit echter Knappheit; in Sekundärlagen schrumpfen sie, wenn die Betriebsstandards sinken.

Risiken für Investoren

Trotz positiver Dynamik bestehen Risiken. Betriebskosten liegen häufig über denen klassischer Luxusprojekte, da umfangreiches Personal und Services erforderlich sind. Investoren müssen diese Kosten bei Renditeberechnungen berücksichtigen. Ein weiteres Risiko ist die Nachhaltigkeit des Betreibers: Während Hotelmarken jahrzehntelange Erfahrung haben, müssen neue Akteure ihre Standards langfristig unter Beweis stellen. Auch die Liquidität variiert: Dubai und Miami sind sehr aktiv, Sekundärstädte dagegen oft träger.
Analyse — Risiko-Screening: Betriebskosten realistisch kalkulieren und die Erfolgsbilanz sowie die Ausfallsicherheit des Betreibers prüfen.

Ausblick: Expansion voraus

Der Boom bei Markenresidenzen zeigt keine Anzeichen einer Abschwächung. Mit dem wachsenden Bedürfnis vermögender Käufer nach sicheren, erlebnisorientierten und global erkennbaren Investitionen eilen Entwickler zu Partnerschaften mit großen Namen. Zu erwarten sind weitere Gesundheitsprojekte im Nahen Osten, modegetriebene Konzepte in Nordamerika und designorientierte Residenzen in Lateinamerika und Asien.

Ferrari, Fendi und SHA verdeutlichen die Vielfalt des Sektors: von Automobilästhetik über Couture-Interieurs bis zu medizinisch gestütztem Wellness – Luxus definiert sich nicht mehr allein über Raum oder Aussicht, sondern über Identität, Lifestyle und die Zugehörigkeit zu einer globalen Marken-Community.

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