Prognose der Immobiliennachfrage im Jahr 2030: Was man jetzt kaufen sollte

by Victoria Garcia
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Real Estate 2030: What to Buy Before It Booms

Im Jahr 2025 befindet sich der globale Immobilienmarkt in einem tiefgreifenden Wandel, der durch demografische Verschiebungen, ökologische Herausforderungen, technologische Entwicklungen und die Umverteilung von Investitionen geprägt ist. Analysten richten ihren Blick zunehmend auf das Jahr 2030, um herauszufinden, welche Immobilientypen und Standorte langfristig gefragt sein werden – und was man daher bereits heute kaufen sollte. Dieser Beitrag gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Trends, die die künftige Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien prägen, und zeigt auf, welche Anlageformen sich jetzt lohnen.

Demografischer Wandel und Aufstieg sekundärer Städte

Die Demografie ist einer der entscheidendsten Faktoren für die Immobiliennachfrage. Laut Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung bis 2030 auf 8,5 Milliarden Menschen anwachsen – über 60 % davon werden in Städten leben. Doch das Wachstum konzentriert sich nicht nur auf Metropolen wie New York, London oder Tokio. Zunehmend rücken mittelgroße Städte mit 200.000 bis 1 Million Einwohnern in den Fokus, da sie erschwinglicher, lebenswerter und besser an moderne Infrastrukturen angebunden sind.

Städte wie Leipzig (Deutschland), Breslau (Polen), Montpellier (Frankreich) oder Saragossa (Spanien) verzeichnen bereits jährliche Preissteigerungen von 5 bis 7 %. Experten wie JLL und Savills erwarten, dass sich diese Entwicklung bis zum Ende des Jahrzehnts fortsetzt.

Neue Wohnformate: kompakt, smart und nachhaltig

Die Wohnraumnachfrage bis 2030 wird nicht nur vom Standort, sondern auch vom Format bestimmt. Insbesondere junge Generationen bevorzugen kompakte, funktionale und technologisch intelligente Wohnformen. Mikrohäuser, flexible Studio-Apartments und Wohnungen mit automatisierter Steuerung für Licht, Klima und Energieverbrauch gewinnen an Bedeutung.

Merkmale zukunftssicherer Immobilieninvestitionen sind unter anderem:

  • Flächen unter 60 m² in urbanen Lagen
  • Energieeffizienzklasse A oder besser
  • Solaranlagen und Energiespeicherlösungen
  • Integration in smarte Gebäudesteuerungssysteme

Solche Immobilien senken nicht nur Betriebskosten, sondern profitieren in der EU auch häufig von steuerlichen Anreizen im Rahmen ökologischer Förderprogramme.

Gewerbeimmobilien: Flexibilität und Technologie im Fokus

Seit der COVID-19-Pandemie hat sich der Büromarkt stark verändert. Bis 2030 werden vor allem Unternehmen mit hybriden oder vollständig digitalen Arbeitsmodellen die Nachfrage bestimmen. Gefragt sind daher:

  • Coworking-Spaces in Stadtzentren und Wohnnähe
  • Flexible Raumkonzepte, die an wechselnde Bedürfnisse angepasst werden können
  • Nachhaltige Bürogebäude, zertifiziert nach BREEAM oder LEED

Parallel dazu erleben Lager- und Logistikimmobilien einen anhaltenden Boom. Der E-Commerce wächst weiter, und damit steigt der Bedarf an sogenannten Last-Mile-Logistikzentren, vor allem in urbanen Regionen mit mehr als 300.000 Einwohnern.

Tourismus und Kurzzeitvermietung: vorsichtiger Optimismus

Der Bereich der Kurzzeitvermietung, der während der Pandemie stark gelitten hat, erholt sich vor allem in mediterranen und osteuropäischen Reisezielen. Plattformen wie Airbnb oder Booking.com entwickeln sich weiter, während viele Städte strengere Regulierungen einführen.

Trotzdem wird bis 2030 ein Nachfrageanstieg für Immobilien in touristischen Hotspots erwartet, insbesondere in:

  • Kroatien (Pula, Split, Dubrovnik)
  • Zentrales Spanien (Granada, Segovia, Salamanca)
  • Norditalien (Gardasee, Verona, Udine)
  • Ländliche Regionen Griechenlands außerhalb von Athen und Thessaloniki

Investoren sollten die gesetzlichen Rahmenbedingungen sorgfältig prüfen. Dennoch bieten Formate wie Slow Tourism – längere Aufenthalte mit lokalem Charakter – stabile Renditechancen.

Mietmärkte: stabile Entwicklung in Europas Hauptstädten

Bis 2030 wird der Anteil der Mieter in Europa weiter steigen, insbesondere unter jungen Berufstätigen und mobilen Fachkräften. Vermietbare Objekte in Nähe von Geschäftsvierteln, Universitäten oder Verkehrsknotenpunkten sind besonders gefragt, zum Beispiel in:

  • Lissabon (Rendite bis 5,5 %)
  • Warschau (bis zu 6 %)
  • Prag (bis zu 5,8 %)
  • Tallinn (bis zu 6,2 %)

Neue Mietmodelle gewinnen an Relevanz – darunter Miete mit Kaufoption (Rent-to-Own) und langfristige inflationsgebundene Verträge, die bis 2030 zur Norm werden könnten.

Alternde Bevölkerung und Wohnen mit medizinischer Anbindung

Eurostat prognostiziert, dass bis 2030 rund 25 % der EU-Bevölkerung über 65 Jahre alt sein werden. Dies schafft steigende Nachfrage nach:

  • Servicewohnungen für Senioren
  • Pflegeimmobilien mit medizinischer Rund-um-die-Uhr-Betreuung
  • Modularen Wohnlösungen, die später pflegegerecht umgebaut werden können

Frankreich (Rennes, Besançon), Deutschland (Freiburg, Erfurt) und die Niederlande (Utrecht, Groningen) gelten als Vorreiter in diesem Sektor. Solche Objekte bieten stabile jährliche Renditen von 4–6 % und sind zunehmend für institutionelle Investoren interessant.

Technologie & Blockchain: Digitalisierung des Immobilienmarktes

Bis 2030 könnte die Blockchain-Technologie die Art des Eigentums an Immobilien revolutionieren. Durch Tokenisierung lassen sich Immobilien in digitale Anteile aufteilen – ein Konzept, das auch Kleinanlegern Zugang zum Markt ermöglicht.

Pilotprojekte in Estland, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zeigen, wie Blockchain die Abwicklung von Transaktionen vereinfachen und transparenter machen kann. Dezentrale Investitionsplattformen könnten sich so als fester Bestandteil der Immobilienbranche etablieren.

Fazit

Die Prognose zur Immobiliennachfrage im Jahr 2030 zeigt einen zunehmend fragmentierten, technologiegetriebenen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Markt. Wer bereits heute vorausschauend investiert, sollte auf folgende Aspekte achten:

  • Hohe Energieeffizienz und ökologische Bauweise
  • Attraktive Standorte in sekundären Wachstumsstädten
  • Flexible Immobilienformate mit breiter Nutzbarkeit
  • Lösungen für eine alternde Gesellschaft
  • Neue Eigentums- und Mietmodelle mit Zukunftspotenzial

Wer sich frühzeitig an diesen Megatrends orientiert, kann die besten Chancen des Immobilienmarkts im Jahr 2030 nutzen – ob als institutioneller Investor oder privater Käufer.

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