Im Jahr 2025 haben sich die Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China weiter verschärft, was deutliche Auswirkungen auf den globalen Immobilienmarkt hat. Neue Zölle, Exportbeschränkungen und ein sinkendes Investorenvertrauen führen zu steigenden Baukosten, einer Umverteilung von Kapitalströmen und veränderten Anlagestrategien – sowohl in den USA als auch in China. Davon betroffen sind sowohl der Wohn- als auch der Gewerbeimmobilienmarkt sowie angrenzende Bereiche wie Bauwirtschaft und Finanzierung.
Steigende Baukosten durch Zölle
Eines der unmittelbarsten Ergebnisse des Handelsstreits ist der Anstieg der Materialkosten. Zölle auf chinesische Importe – darunter Stahl, Aluminium, Elektronik und Holz – haben die Baukosten in den USA erheblich erhöht.
Der Bau eines durchschnittlichen Hauses ist heute zwischen 8.000 und 12.000 Euro teurer, was einer Steigerung von 5–7 % entspricht. Besonders stark betroffen sind Bauprojekte im Bereich des bezahlbaren Wohnraums sowie öffentlich finanzierte Infrastrukturmaßnahmen mit begrenzten Budgets.
Rückgang chinesischer Investitionen in US-Immobilien
Chinesische Investoren gehörten lange zu den größten ausländischen Akteuren auf dem US-Immobilienmarkt. In den letzten Jahren sind diese Investitionen jedoch um mehr als 70 % zurückgegangen. Gründe dafür sind unter anderem verschärfte Kapitalverkehrskontrollen in China sowie zunehmende politische Spannungen zwischen beiden Ländern.
Besonders betroffen sind Luxusimmobilien und Gewerbeobjekte in Metropolen wie New York, Los Angeles, San Francisco und Miami. Die sinkende Nachfrage hat dort zu Preisstagnation oder gar Preisrückgängen geführt.
Abschwächung des Immobilienmarkts in China
Auch in China ist die Situation angespannt. Trotz staatlicher Unterstützungsmaßnahmen wie Zinssenkungen, Subventionen und gelockerter Kaufbedingungen bleibt der Immobiliensektor schwach.
Ein zentrales Problem ist das anhaltende Vertrauenstief bei den Käufern. Die Nachwirkungen von Insolvenzen großer Bauträger wie Evergrande sorgen für Unsicherheit. Viele Bauträger kämpfen mit Liquiditätsproblemen, Verzögerungen bei der Fertigstellung und Protesten wie Hypothekenstreiks, bei denen Käufer die Zahlungen für unfertige Wohnungen verweigern.
Globale Verschiebung von Investitionsströmen
Aufgrund der Unsicherheiten weichen internationale Investoren auf alternative Märkte aus. Europa, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kanada und Australien verzeichnen steigende Nachfrage. Besonders gefragt sind Länder mit stabilen Währungen, rechtlicher Sicherheit und steuerlichen Vorteilen.
Auch Bauträger ziehen Konsequenzen: Internationale Projekte werden kritischer geprüft, während man sich vermehrt auf heimische Märkte konzentriert.
Neue Strategien und Entwicklungen
Im Umfeld globaler Unsicherheiten lassen sich folgende Trends erkennen:
- Diversifizierung: Investitionen werden über Länder und Immobilientypen gestreut.
- Unabhängigkeit von China: Die USA investieren verstärkt in die eigene Baustoffproduktion.
- Fokus auf ESG-Kriterien: Nachhaltige Immobilienprojekte gewinnen an Bedeutung.
- Digitalisierung: Virtuelle Besichtigungen, Blockchain-basierte Transaktionen und digitale Vertragsabwicklungen werden Standard.
Fazit
Die Handelskonflikte zwischen den USA und China zeigen, wie empfindlich und miteinander verflochten der globale Immobilienmarkt ist. Steigende Kosten, schrumpfende Investitionen und ein verändertes Anlegerverhalten zwingen Marktakteure dazu, flexibel und vorausschauend zu agieren.
Für Entwickler, Investoren und Käufer bedeutet dies: Risiken erkennen, Strategien anpassen und Chancen in stabileren Regionen identifizieren. Wer sich auf die neuen Gegebenheiten einstellt, kann selbst in Zeiten geopolitischer Spannungen erfolgreich agieren.
Ob dieser Konflikt eine strukturelle Neuausrichtung des globalen Immobilienmarkts einleitet oder nur eine temporäre Phase wirtschaftlicher Instabilität darstellt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.