The Grounds Halbiert Verluste Während der Fokus auf Asset Management Liegt

by Markus Weber
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The Grounds pivots to asset management amid profit shift

Der deutsche Wohnungsentwickler The Grounds Real Estate Development AG richtet sein Geschäftsmodell neu aus, nachdem er für das erste Halbjahr 2025 einen deutlich reduzierten Verlust gemeldet hat. Das Unternehmen verringerte seinen konsolidierten Nettoverlust auf 3,7 Millionen Euro – von 8,1 Millionen Euro im Vorjahr – obwohl Umsatz, Liquidität und Eigenkapital zurückgingen. Die nun eingeleitete strategische Neuausrichtung zielt auf den Ausbau des Asset-Management-Geschäfts ab, um die Erträge zu stabilisieren und die Abhängigkeit vom volatilen Entwicklungszyklus zu verringern.

Finanzielle Entwicklung: geringere Verluste, schwächere Bilanz

Im ersten Halbjahr 2025 erwirtschaftete The Grounds einen Umsatz von 2,9 Millionen Euro, eine eher bescheidene Zahl, die ein schleppendes Immobilienmarktumfeld widerspiegelt. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich auf –1,1 Millionen Euro, verglichen mit –4,3 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2024, während der Nettoverlust sich mehr als halbierte.

Die Bilanz des Unternehmens zeigte jedoch Belastungszeichen. Die Barmittelreserven sanken stark von 27,6 Millionen Euro Ende 2024 auf 5,6 Millionen Euro bis Juni 2025, hauptsächlich aufgrund von Investitionen und der Rückzahlung finanzieller Verbindlichkeiten. Auch das Eigenkapital sank auf 44,1 Millionen Euro, von rund 50,7 Millionen Euro, wodurch die Eigenkapitalquote auf 26 % fiel. Das Management bekräftigte dennoch seine Jahresprognose und erwartet einen Umsatz von 9–11 Millionen Euro sowie ein ausgeglichenes EBIT bis Jahresende.

Strategischer Wandel: Asset Management im Mittelpunkt

Die bedeutendste Entwicklung ist der zunehmende Fokus von The Grounds auf Asset- und Portfoliomanagement, das das Unternehmen als wichtigen Wachstumstreiber betrachtet. Diese Neuausrichtung wurde durch ein neues Mandat zur Verwaltung von Immobilienvermögen für die Ziegert Group unterstrichen, das rund 1.100 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit einem Gesamtwert von etwa 660 Millionen Euro umfasst. Das Mandat soll im Jahr 2025 über 3 Millionen Euro Nettoumsatz und mehr als 1 Million Euro positives EBIT generieren.

„Wir rechnen mit einem Nettoumsatz von über 3 Millionen Euro sowie mit einem positiven Beitrag von mehr als 1 Million Euro zum EBIT“, erklärte CFO Andrew Wallis.

Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens wurde durch eine neue Eigentümerstruktur gestärkt. Im Dezember 2024 wurde H.I.G. Realty, eine Tochtergesellschaft der globalen Investmentfirma H.I.G. Capital, durch eine Kapitalerhöhung zum Mehrheitsaktionär – und stellte damit sowohl finanzielle Mittel als auch institutionelle Unterstützung für die Expansion des Asset-Management-Geschäfts bereit.

Zentrale Herausforderungen

Trotz der verbesserten Ergebnisentwicklung steht The Grounds vor mehreren Herausforderungen. Die Liquidität bleibt angespannt, was sich in einem negativen operativen Cashflow von 32,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr widerspiegelt. Zudem ist das Unternehmen in einen Rechtsstreit über eine Logistikimmobilie in Hangelsberg verwickelt, der die Ergebnisse für 2025 beeinträchtigen könnte. Darüber hinaus schränken das geringere Eigenkapital und die reduzierten Barmittelreserven die finanzielle Flexibilität ein, wodurch der Erfolg der Asset-Management-Expansion entscheidend für die langfristige Stabilität wird.

Was das für Investoren bedeutet

Für Investoren zeigen die Halbjahresergebnisse von The Grounds ein Unternehmen im Wandel. Während die traditionellen Entwicklungserlöse weiterhin unter Druck stehen, könnte das rasche Wachstum des provisionsbasierten Asset-Management-Segments für stabilere Einnahmen sorgen und die Abhängigkeit von der Immobilienmarktschwankung reduzieren. Sollte es dem Unternehmen gelingen, seine neue Strategie umzusetzen, Altlasten zu bewältigen und seine Umsatzziele zu erreichen, könnte 2025 einen Wendepunkt zu einem widerstandsfähigeren Geschäftsmodell markieren.

Ausblick

Die nächsten sechs Monate werden entscheidend sein. Die Fähigkeit des Unternehmens, 9–11 Millionen Euro Umsatz zu erzielen, ein ausgeglichenes EBIT zu erreichen und sein Asset-Management-Portfolio auszubauen, wird das Vertrauen der Investoren maßgeblich beeinflussen. Gelingt dies, könnte The Grounds das Jahr 2025 mit einer stärkeren, diversifizierteren Einnahmebasis und einer klareren strategischen Position im sich wandelnden europäischen Immobilienmarkt abschließen.

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