Der Milliardär und Investor Ken Griffin plant ein privates Megayachtmarina-Projekt in Miami Beach, das seine Präsenz in Südflorida weiter ausbauen wird. Griffin ist der Gründer von Citadel. Laut städtischen Unterlagen möchte er eine Marina für Mitglieder an der 120 MacArthur Causeway errichten. Die östliche Spitze von Terminal Island liegt direkt am Wasser zwischen South Beach und PortMiami.
Das neue, im südöstlichen Teil des Grundstücks gelegene Projekt umfasst mehr als 30 000 Quadratfuß (≈ 2 790 m²) und wird nur über eine begrenzte Kapazität verfügen, um Superyachten von Griffin und seinen Gästen zu bedienen. Insgesamt wird die künftige Entwicklung eine Fläche von 3,7 Acres (≈ 1,5 Hektar) einnehmen. Griffins milliardenschweres Immobilienprojekt in Euro-Werten würde sich mit diesem Südflorida-Vorhaben weiter vergrößern.
Ein privater Hafen für einen Milliardär
Laut Handelsunterlagen kaufte Griffin das Gelände auf Terminal Island im Jahr 2023 für rund 77 Millionen US-Dollar (≈ 71 Millionen €). Das Projekt soll am 4. November 2025 vom Miami Beach Planning Board geprüft werden. Geplant sind vier Gebäude: ein Wachhaus mit vollständiger Sicherheitskontrolle, ein Besitzerpavillon mit Lounge und Dachpool sowie ein Crewpavillon mit zusätzlichem Pool, Küche, Wäscherei, Fitnessraum und Sauna. Außerdem entsteht ein Betriebsgebäude mit Werkstätten und Verwaltungsbüros.
Die Marina soll drei bis sechs Tiefwasserliegeplätze für Megayachten bieten, die völlig privat bleiben und über den Government Cut im Atlantik erreichbar sein werden. Laut Griffins Antrag ist die Nutzung ausschließlich seinen Gästen vorbehalten – im Gegensatz zu den öffentlichen Marinas von Miami Beach.
Griffins expandierendes Imperium in Miami
Ken Griffin verlagert seinen Lebensmittelpunkt nach Südflorida, und die neue Marina ist Teil seiner ehrgeizigen Pläne. Seit Citadel 2022 den Hauptsitz von Chicago nach Miami verlegte, zählt er zu den größten privaten Grundstücksbesitzern der Region. Zudem erwarb er zahlreiche hochwertige Grundstücke in Brickell, Star Island und Palm Beach im Gesamtwert von über 1 Milliarde US-Dollar (≈ 930 Millionen €).
2023 kaufte Griffin ein Grundstück am Wasser in Brickell im Wert von 363 Millionen US-Dollar (≈ 338 Millionen €) für Citadels neues globales Hauptquartier – eines der teuersten Gewerbeimmobiliengeschäfte in der Geschichte Miamis. Darüber hinaus besitzt er mehrere Luxusresidenzen an der Küste, darunter auf Star Island und in Coconut Grove. Sein persönliches Immobilienportfolio wird auf über 400 Millionen US-Dollar (≈ 372 Millionen €) geschätzt.
Griffin bezeichnete Miami mehrfach als finanzielle Hauptstadt des Südens, dank der günstigen Steuern, der globalen Vernetzung und der Konzentration von Hedgefonds, Private-Equity-Gesellschaften und Technologieunternehmen. Die geplante Marina soll laut Antrag ein weiterer Beweis dafür sein, wie er Geschäft, Investment und Lebensstil-Infrastruktur miteinander verbindet.
Wirtschaftliche Bedeutung für Miami Beach
Griffins Megayachtmarina könnte erhebliche wirtschaftliche Vorteile für Miami Beach bringen. Laut Branchenbeobachtern wird der Bau und Betrieb einer solchen Anlage Dutzende qualifizierte Arbeitsplätze schaffen, darunter für Marinetechniker, Hafenmeister, Wartungspersonal und Mitarbeiter im Gastgewerbe.
Ein lokales Projekt dieser Größe würde die kommunalen Steuereinnahmen erhöhen, den Wert der Ufergrundstücke steigern und weitere Investitionen in den Luxusyachting-Sektor anziehen. Unternehmen, die Marinekraftstoffe, Reparaturen und Spezialausrüstung für Yachten anbieten, dürften ebenfalls profitieren.
Stadtplaner betonen zudem, dass solche privaten Investitionen die Wasserfront von Miami von einem reinen Ferienort in ein internationales Zentrum für Geschäft und Vermögen verwandeln.
Genehmigungsverfahren und Markteinfluss
Im Oktober 2025 liegt Griffins Marina noch als Vorschlag bei der Stadt vor. Offizielle Baukosten wurden bislang nicht veröffentlicht. Ob das Projekt eine Nutzungsgenehmigung mit Auflagen erhält, wird in der Planungssitzung im November entschieden. Da sich das Gelände am industriellen Randgebiet und in der Nähe von PortMiami befindet, könnten Fragen zur Nutzung entstehen. Bisher gibt es jedoch keine Beschwerden aus der Nachbarschaft.
Nur wenige Standorte in Miami Beach bieten Tiefwasserzugang für Superyachten – darunter Terminal Island. Sollte Griffins Plan genehmigt werden, würde er einen neuen Goldstandard für exklusive Marinas setzen, Ufergrundstücke bis auf etwa 300 Millionen US-Dollar (≈ 279 Millionen €) aufwerten und ein klares Signal senden, dass Miami bereit ist, den Anforderungen der Superyacht-Industrie gerecht zu werden.
Zentrale Erkenntnis
Ken Griffins geplante Megayachtmarina zeigt, wie sich Miami zur Metropole der Superreichen entwickelt – ein Ort, an dem Finanzen, Immobilien und Lifestyle-Infrastruktur verschmelzen. Das Projekt verkörpert die Größenordnung und den Ehrgeiz, die die Küstenlinie Südfloridas prägen – unabhängig davon, ob es letztlich genehmigt wird oder nicht.
