Inmitten globaler wirtschaftlicher Unsicherheit und zunehmender Zurückhaltung institutioneller Investoren sorgt Ben Habib, britischer Unternehmer und CEO von First Property Group, im Juli 2025 mit einer klaren Botschaft für Aufsehen: Er erhöht seinen Anteil an Gewerbeimmobilien in Großbritannien und Zentraleuropa – und signalisiert damit sein Vertrauen in die langfristige Stabilität und Erholung des Marktes.
Dieser Schritt wird von Analysten als starkes Signal gewertet – nicht nur für Investoren, sondern auch für den gesamten Immobiliensektor.
Wer ist Ben Habib?
Ben Habib ist Gründer und Vorstandsvorsitzender von First Property Group, einer börsennotierten Investmentgesellschaft mit Fokus auf Immobilien in Großbritannien, Polen und Rumänien. Darüber hinaus ist er als ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments und Brexit-Befürworter auch politisch bekannt.
Habib ist bekannt für seinen kontrazyklischen Investitionsstil: Er nutzt bewusst Schwächephasen im Markt, um unterbewertete Chancen zu identifizieren und zu nutzen.
Die Transaktion im Detail
Laut einem im Juli 2025 veröffentlichten Bericht hat Habib seine Beteiligung am First Property Poland Fund um 1,8 % erhöht und hält nun insgesamt 17,3 % am Fonds. Dieser umfasst ein Portfolio von Büro- und Logistikimmobilien in Warschau, Kattowitz und Krakau.
Der genaue Investitionsbetrag wurde nicht veröffentlicht, wird jedoch von Branchenkennern auf etwa 4–5 Millionen Euro geschätzt – basierend auf der aktuellen Bewertung der Fondsimmobilien.
Kommentar: „Dieser Schritt ist ein Signal an den Markt: Während viele Fonds zögern, verstärken erfahrene Investoren wie Habib ihre Positionen“, sagt Julian Morris, unabhängiger Analyst aus London.
Warum dieser Schritt relevant ist
In einer Zeit, in der sich viele Marktteilnehmer zurückziehen, kann ein Investment wie dieses als Vertrauensbeweis in die Fundamentaldaten des Marktes gewertet werden.
Der gewerbliche Immobilienmarkt Großbritanniens steht seit rund zwei Jahren unter Druck – durch:
- steigende Zinsen,
- verschärfte Kreditbedingungen,
- sinkende Bewertungen,
- veränderte Arbeitsmodelle (Homeoffice, Hybridformen).
Doch Habib setzt auf eine Reihe positiver Faktoren:
- Viele Immobilien seien derzeit unterbewertet;
- Der Markt befinde sich nahe dem zyklischen Tiefpunkt;
- Besonders Logistikimmobilien und hybride Büroflächen zeigen Erholungstendenzen;
- Die Nachfrage nach Qualitätsflächen stabilisiert sich in attraktiven Lagen.
Ben Habib im O-Ton
In einem Interview mit Property Weekly sagte Habib:
„Wenn alle nach unten schauen, muss man nach oben blicken. Ich sehe Chancen, wo andere Risiken sehen. Immobilien sind ein langfristiges Spiel – und jetzt ist der Zeitpunkt, sich zu positionieren.“
Er ergänzte, dass die First Property Group weiterhin Gelegenheiten im Vereinigten Königreich, in Polen und Rumänien prüfe – sowohl im Bestandssegment als auch im Entwicklungsbereich.
Strategische Positionierung in Zeiten des Umbruchs
Während viele Immobilienfonds aktuell eher Verkäufe und Portfoliobereinigungen fokussieren, nutzen Investoren wie Habib die Phase der Unsicherheit zur Erweiterung ihres Engagements.
Laut BNP Paribas Real Estate ist das Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien in Großbritannien im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 12 % gesunken. Gleichzeitig legte das Logistiksegment um 8 % zu – ein Zeichen für dessen Widerstandsfähigkeit.
Kommentar: „Jetzt ist nicht die Zeit für Angst, sondern für kluge Auswahl. Investoren wie Habib verstehen Timing – und sie handeln dann, wenn andere zögern“, erklärt Natalie Lawrence, Portfoliomanagerin bei RECap Advisors.
Signalwirkung auf den Markt
Habibs Schritt findet in Fachkreisen Beachtung – und könnte andere Marktteilnehmer zum Umdenken bewegen. Gerade in unsicheren Zeiten achten Investoren auf die Bewegungen erfahrener Akteure mit Krisenerfahrung.
Auch private Anleger und kleinere Fonds könnten durch diesen Schritt ermutigt werden, wieder aktiver zu werden – insbesondere im Value-Segment.
Geografischer Fokus
Trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten in Europa bleibt Habib seiner Strategie treu und investiert weiterhin in zentraleuropäische Märkte, die er als stabil, wachstumsstark und effizient einschätzt.
Im Fokus stehen:
- Bratislava und Budapest mit Büroprojekten;
- Łódź als aufstrebender Logistikstandort;
- Nordengland und Schottland im Bereich Industrie- und Produktionsimmobilien.
Kapitalwachstum und Renditepotenzial
Ein entscheidender Aspekt von Habibs Entscheidung ist die Erwartung zukünftiger Wertsteigerung. Laut seiner Analyse werden viele Gewerbeobjekte in Polen derzeit mit einem Abschlag von 15–20 % gegenüber früheren Höchstständen gehandelt.
Das eröffnet reale Chancen auf Kapitalzuwachs in einem Zeithorizont von drei bis fünf Jahren. Besonders wichtig für ihn sei jedoch ein stabiler Cashflow, abgesichert durch langfristige Mietverträge mit bonitätsstarken Unternehmen.
Kommentar: „Das ist keine Spekulation. Wir investieren in reale Erträge – gestützt auf echte Nachfrage. Die Wertsteigerung kommt von selbst“, so Habib.
Fazit: Vertrauen als strategisches Kapital
Die Entscheidung von Ben Habib, seine Beteiligung zu erhöhen, ist ein starkes Statement in einem Marktumfeld voller Zurückhaltung. Es zeigt, dass strategisches Denken, Erfahrung und langfristige Perspektive auch in schwierigen Zeiten Früchte tragen können.
Während viele Akteure abwarten, setzen kontrazyklische Investoren wie Habib auf aktives Handeln – und schaffen sich dadurch Vorteile beim Markteintritt, die sich in den kommenden Jahren auszahlen könnten.
Seine Investition sendet eine klare Botschaft: Die Chancen liegen dort, wo andere Unsicherheit sehen.