Skandinavier übernehmen Dalata Hotels im Rahmen eines Expansionsdeals über 1,4 Milliarden Euro

by Victoria Garcia
4 minutes read
Scandinavians Buy Dalata Hotels in €1.4B Deal

In einer der größten Hotelimmobilientransaktionen Europas der letzten Jahre haben skandinavische Investoren ein Abkommen zur Übernahme eines umfangreichen Hotelportfolios der Dalata Hotel Group im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro unterzeichnet. Dieser Schritt markiert eine bedeutende Expansion nordischen Kapitals in die touristische Infrastruktur Westeuropas und zeigt das anhaltende Interesse institutioneller Anleger am Hotelsektor – trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten in mehreren Regionen.

Details der Transaktion

Die Übernahme umfasst mehr als 40 Objekte der Dalata Hotel Group – dem größten Hotelbetreiber Irlands, bekannt für seine Marken Maldron und Clayton, die in Irland, Großbritannien und zunehmend auch auf dem europäischen Festland tätig sind. Die Käufer sind ein Zusammenschluss institutioneller Investoren aus Schweden, Norwegen und Finnland, organisiert über ein Joint Venture mit Sitz in Kopenhagen.

Im Rahmen des Deals erwerben die Investoren nicht nur die Immobilien selbst, sondern auch die operative Kontrolle über einen Teil der Hotelbetriebe. Quellen nahe der Verhandlungen schätzen das Gesamtvolumen der Transaktion auf etwa 1,4 Milliarden Euro, einschließlich Immobilienwert und operativer Einheiten.

Dalata bleibt dennoch als unabhängiger Betreiber aktiv und wird mehrere Hotels über Leasing- oder Franchiseverträge weiterhin selbst führen – insbesondere Schlüsselliegenschaften in Dublin, Belfast und London.

Strategischer Hintergrund

Für die skandinavischen Investoren stellt die Übernahme eine gezielte Diversifikation in stabile, ertragsstarke Anlageklassen dar. Der Hotelsektor bleibt attraktiv, da sich der Tourismus erholt, Geschäftsreisen zunehmen und die Auslastung der Hotels sich postpandemisch stabilisiert.

Laut CBRE erreichten die durchschnittlichen Belegungsraten in den wichtigsten europäischen Städten im Jahr 2024 zwischen 70 und 75 % – nahe am Niveau von 2019. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) der Marken Clayton und Maldron stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 %, was sie für Investoren besonders attraktiv macht.

Finanzierung und Beteiligte

Das Investorenkonsortium unter der Leitung des norwegischen Immobilienfonds NREP und der schwedischen Balder Group finanzierte die Transaktion über eine Kombination aus Eigenkapital und Fremdfinanzierung. Führende nordische Banken wie Nordea und SEB stellten entsprechende Kreditlinien zur Verfügung. Die genauen Konditionen wurden nicht veröffentlicht, doch Analysten gehen von Fremdkapitalkosten zwischen 3,8 % und 4,2 % jährlich aus.

Auch der finnische Pensionsfonds Ilmarinen ist beteiligt – angezogen von langfristigen Mietströmen und stabilen operativen Erträgen im Hotelsegment.

Geografische Verteilung

Das erworbene Portfolio umfasst zentrale Märkte von Dalata in Irland und dem Vereinigten Königreich – insbesondere Dublin, Manchester, Birmingham, Glasgow und London. Darüber hinaus sind auch neu eröffnete Hotels in Amsterdam, Frankfurt und Brisbane (Australien) Teil des Deals, was eine zusätzliche internationale Diversifizierung mit sich bringt.

Besonders werthaltig gelten Hotels in Dublin, insbesondere in Flughafennähe und am Hauptbahnhof, mit einem RevPAR von über 145 € im Jahr 2024. Auch die Häuser in Manchester erzielen an Wochenenden Belegungsraten von bis zu 82 %.

Perspektiven für Dalata

Trotz der Veräußerung von Vermögenswerten bleibt die Dalata Hotel Group ein unabhängiger Betreiber mit Expansionsplänen. Für 2026 sind Neueröffnungen in München und Lissabon geplant, zudem prüft das Unternehmen mit seinen neuen Partnern einen Markteintritt in Skandinavien.

CEO Dermot Crowe äußerte sich gegenüber Investoren:
„Diese Transaktion ermöglicht es uns, Kapital für weiteres Wachstum freizusetzen, während wir gleichzeitig die operative Führung und Markenidentität behalten. Wir sehen diese strategische Partnerschaft als langfristiges Bündnis.“

Reaktion des Marktes

Nach der Bekanntgabe der Transaktion stieg der Aktienkurs von Dalata an der irischen Börse um 6,1 % auf 5,42 € – der höchste Stand seit Anfang 2023. Investoren werteten die Übernahme als Zeichen für die Stärke des Geschäftsmodells und das Vertrauen institutioneller Partner.

Gleichzeitig mahnen Analysten zur Vorsicht: Inflation, steigende Zinsen und mögliche Nachfrageschwankungen im Tourismussektor bleiben Risikofaktoren.

Trends im Hotelimmobilienmarkt

Die Transaktion spiegelt einen breiteren Trend wider: Institutionelle Investoren konzentrieren sich zunehmend auf operativ ertragsstarke Immobilien wie Hotels, Studentenwohnheime und Mietwohnungen. Laut JLL erreichte das Transaktionsvolumen im europäischen Hotelsektor im ersten Halbjahr 2025 rund 12,6 Milliarden Euro – ein Anstieg von 14 % gegenüber dem Vorjahr.

Skandinavische Fonds bevorzugen dabei stabile Cashflows und geringere operative Volatilität, was Hotels mit Leasing- oder Franchisemodellen besonders interessant macht.

Fazit

Die Übernahme des Hotelportfolios von Dalata durch skandinavische Investoren im Wert von 1,4 Milliarden Euro ist nicht nur ein Meilenstein für das Unternehmen selbst, sondern auch ein deutliches Signal für den europäischen Hotelimmobilienmarkt. Nordisches Kapital setzt auf die Widerstandsfähigkeit des Tourismus und die Stabilität langfristiger Erträge.

Für Dalata eröffnet die Transaktion neue Spielräume zur internationalen Expansion und zur Stärkung der Marke. Für den Markt insgesamt zeigt sie einmal mehr: Hotelimmobilien bleiben ein begehrter und robuster Anlagebereich in der wirtschaftlichen Neuordnung nach der Pandemie.

Das könnte Ihnen auch gefallen

Einen Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können dies ablehnen, wenn Sie möchten. Akzeptieren Read More

Privacy & Cookies Policy