Hotelinvestitionen in Italien übersteigen 1,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2025

by Victoria Garcia
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Italy Hotel Investment Surpasses €1.5B in H1 2025

Im ersten Halbjahr 2025 beliefen sich die Hotelinvestitionen in Italien auf beeindruckende 1,52 Milliarden Euro, womit das Land zu den aktivsten Märkten Europas zählt. Laut Berichten von CBRE und Colliers liegt Italien damit hinter Spanien und Frankreich auf Platz drei der europäischen Hotel-Investitionsziele. Diese Entwicklung unterstreicht die Rückkehr des Vertrauens institutioneller und privater Investoren in den italienischen Hotelmarkt – angetrieben durch die Erholung des Tourismus und den anhaltenden Trend zu hochwertigen Hotelimmobilien.

Starke Erholung der Hotellerie

Nach dem pandemiebedingten Einbruch in den Jahren 2020–2021 setzte 2022 eine schrittweise Erholung des Hotelmarktes ein. Diese setzte sich 2023 und 2024 fort und erreichte im Jahr 2025 neue Dynamik. Die durchschnittliche Auslastung lag im ersten Halbjahr laut STR Global bei 68 % – fast wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Besonders stark entwickelte sich der Luxus- und Boutiquebereich, was Investoren verstärkt in Städte wie Rom, Mailand, Venedig und Florenz sowie in touristische Küstenregionen zieht.

Hotels in historischen Gebäuden und Resorts in Regionen wie der Amalfiküste, in der Toskana oder auf Sardinien gelten derzeit als besonders begehrt.

Wichtige Transaktionen im ersten Halbjahr 2025

Einige bedeutende Deals prägen das erste Halbjahr:

  • Invesco Real Estate erwarb ein Fünf-Sterne-Hotel im Zentrum von Mailand für 140 Millionen Euro.
  • Hotusa Group, eine der größten Hotelgruppen Spaniens, stieg mit dem Kauf von drei Hotels in Florenz und Verona für 95 Millionen Euro in den italienischen Markt ein.
  • Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) kaufte ein Resort auf Sardinien für 180 Millionen Euro und plant, es in ein internationales Luxushotel umzuwandeln.
  • Blackstone investierte 230 Millionen Euro in die Renovierung eines historischen Palazzos in Venedig, der bis Ende 2026 als Premium-Hotel eröffnen soll.
  • Cassa Depositi e Prestiti (CDP), die staatliche italienische Förderbank, stellte 120 Millionen Euro für Hotelprojekte in Rom und auf Sizilien zur Verfügung.

Diese Beispiele zeigen die Breite des Marktes – sowohl internationale Fonds als auch nationale Einrichtungen und private Hotelbetreiber sind aktiv.

Investitions-Hotspots in Italien

Die beliebtesten Standorte für Investitionen sind:

  • Rom – Der größte Markt Italiens mit konstanter Nachfrage von Touristen und Geschäftsreisenden. Durchschnittlicher Zimmerpreis in 4–5-Sterne-Hotels im Zentrum: über 420.000 €.
  • Mailand – Attraktiv als Finanz- und Messemetropole mit weiterem Wachstumspotenzial im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2026.
  • Florenz – Historische Gebäude und Boutiquehotels stehen im Fokus internationaler Investoren.
  • Venedig – Trotz strenger Bauvorschriften bleibt die Nachfrage nach hochwertigen Objekten ungebrochen.
  • Küsten- und Ferienregionen – Sardinien, die Amalfiküste, der Comer See und die Toskana ziehen verstärkt Investoren für Resort- und Wellnessprojekte an.

Auch Süditalien (Kalabrien, Apulien, Sizilien) rückt vermehrt in den Fokus, da dort geringere Einstiegskosten mit hohem touristischem Potenzial kombiniert werden.

Preise und Renditen

Die durchschnittlichen Kaufpreise pro Zimmer im ersten Halbjahr 2025:

  • 300.000 bis 450.000 € pro Zimmer in Rom, Mailand und Florenz (Stadtzentrum)
  • 200.000 bis 350.000 € pro Zimmer in Städten wie Bologna, Genua oder Verona
  • 120.000 bis 250.000 € pro Zimmer in ländlichen oder saisonalen Destinationen

Die Bruttorenditen (Yield) liegen im Schnitt bei 4,5 % bis 6,5 %, je nach Standort, Markenbindung und Zustand des Objekts. In erstklassigen Lagen sind die Renditen etwas niedriger, dafür gelten diese Objekte als besonders wertstabil.

Gründe für den Investitionsboom

Analysten nennen folgende Hauptgründe für den Boom:

  • Tourismus-Boom – Im ersten Halbjahr 2025 reisten über 34 Millionen internationale Gäste nach Italien, was einem Anstieg von 12 % gegenüber 2024 entspricht.
  • Inflationsschutz – Hotels bieten dank flexibler Preisgestaltung Schutz vor Inflation.
  • Wertschöpfung durch Repositionierung – Viele Investoren sehen in der energetischen Sanierung und Umstrukturierung Potenzial.
  • Wachsende Nachfrage nach Luxus und Wellness – High-End-Reisen sind weltweit im Trend.
  • Verbesserte Infrastruktur – Neue Flugverbindungen und Bahnausbau steigern die Erreichbarkeit touristischer Ziele.

Herausforderungen und Risiken

Trotz positiver Marktsignale bleiben einige Hürden bestehen:

  • Mangel an verfügbaren Objekten – Besonders in historischen Innenstädten ist das Angebot sehr begrenzt.
  • Komplexe Genehmigungsverfahren – Umbauten oder Nutzungsänderungen erfordern oft langwierige Behördenprozesse.
  • Baukosteninflation – Steigende Material- und Lohnkosten verteuern Renovierungen.
  • ESG-Vorgaben – Strengere Umweltstandards erfordern höhere Investitionen.
  • Saisonabhängige Einnahmen – Besonders in Ferienregionen schwanken die Einnahmen stark zwischen Sommer und Winter.

Ausblick für das zweite Halbjahr 2025

Laut Prognosen von Savills und Cushman & Wakefield könnte das Gesamtvolumen der Hotelinvestitionen in Italien im Jahr 2025 die Marke von 3 Milliarden Euro übertreffen.

Erwartete Entwicklungen:

  • Verkauf eines Resorts-Portfolios an der toskanischen Küste
  • Markteintritt neuer Investoren aus dem Nahen Osten und Asien
  • Konsolidierung kleiner Boutiquehotels durch große Hotelketten wie Accor, Marriott oder Hilton

Mit soliden touristischen Fundamentaldaten, einem attraktiven Hotelangebot und wachsendem internationalen Interesse bleibt Italien eines der aussichtsreichsten Länder für Hotelinvestitionen in Europa.

Fazit

Der italienische Hotelimmobilienmarkt erlebt 2025 ein starkes Comeback. Mit über 1,5 Milliarden Euro Investitionsvolumen im ersten Halbjahr zeigt sich die Branche dynamisch, vielseitig und stabil. Historische Standorte, wachsender Luxustourismus und ESG-getriebene Repositionierungen machen Italien zu einem Kernziel für institutionelle und private Investoren.

Trotz bestehender Herausforderungen bietet das Land mit seiner kulturellen Vielfalt, dem robusten Tourismus und einem zunehmend professionellen Marktumfeld eine attraktive Plattform für langfristige Investments in Hotelimmobilien.

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