Im Jahr 2025 bleibt Immobilienbesitz trotz hoher Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheiten eine der zuverlässigsten und rentabelsten Anlageformen. Doch für viele Neueinsteiger scheint die Einstiegshürde zu hoch – nicht jeder verfügt über zehntausende Euro für eine Anzahlung oder einen Kauf. Die gute Nachricht: Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten, schon mit kleinem Kapital in den Immobilienmarkt einzusteigen.
In diesem Beitrag stellen wir clevere und zugängliche Strategien vor, mit denen Anleger in Europa auch mit begrenztem Budget von Immobilien profitieren können.
Immobilien-Crowdfunding-Plattformen
Crowdfunding ist eine der demokratischsten Formen des Immobilieninvestments. Über Online-Plattformen können Sie sich mit Beträgen ab 100 bis 500 € an Projekten wie Wohnanlagen, Bürogebäuden oder Mietobjekten beteiligen.
Zahlreiche Anleger bündeln ihr Kapital, das in konkrete Projekte investiert wird. Die Gewinne stammen aus Mieteinnahmen oder dem Verkauf.
Bekannte Plattformen in Europa: Reinvest24 (Estland), EstateGuru, Brickstarter.
Vorteile: geringer Einstieg, geografische Diversifikation, kein Verwaltungsaufwand.
Nachteile: eingeschränkte Liquidität, Projektrisiken, mögliche Verzögerungen bei Auszahlungen.
Immobilien-Investmentfonds (REITs)
REITs (Real Estate Investment Trusts) sind börsennotierte Gesellschaften, die in vermietete Immobilien investieren. Schon ab 10 bis 100 € können Anleger Anteile wie Aktien kaufen.
Es gibt öffentlich gehandelte REITs sowie private, die über Plattformen zugänglich sind.
Beispiele europäischer REITs: Unibail-Rodamco-Westfield, Vonovia, LEG Immobilien.
Vorteile: hohe Liquidität, regelmäßige Dividenden, keine direkte Immobilienverwaltung.
Nachteile: Kursrisiken, abhängig vom Immobiliensegment.
Gemeinschaftliches Investieren
Wer gemeinsam mit Freunden oder Familie investiert, kann die Kosten für den Kauf und die laufenden Ausgaben teilen.
Beispiel: Eine Wohnung kostet 150.000 €, die Anzahlung beträgt 30.000 €. Drei Personen könnten jeweils 10.000 € investieren und zu gleichen Teilen beteiligt sein.
Ein klarer Vertrag zu Beteiligung, Gewinnausschüttung und Ausstiegsklauseln ist unbedingt erforderlich.
Investition in Garagen oder Stellplätze
Kleine, kostengünstige Objekte wie Garagen, Abstellräume oder Stellplätze bieten eine Einstiegsmöglichkeit mit niedrigem Kapitalbedarf. In vielen Städten liegen die Kaufpreise zwischen 5.000 und 25.000 €.
Beispiel: Eine Garage in Berlin kostet 15.000 €, Mieteinnahmen betragen 100 €/Monat – das ergibt ~8 % Bruttorendite.
Vorteile: geringer Verwaltungsaufwand, konstante Nachfrage, niedrige Betriebskosten.
Nachteile: begrenzte Wertsteigerung, Lage entscheidend.
Mietkauf (Rent-to-Own)
Beim Mietkauf-Modell mietet man zunächst eine Immobilie, mit der Option, sie später zu kaufen. Ein Teil der Miete wird dabei als zukünftiger Kaufpreis angerechnet.
Ideal für Personen mit stabilem Einkommen, aber ohne ausreichendes Eigenkapital.
Beispiel: Monatliche Miete 1.000 €, davon 200 € als Anzahlung angespart → nach 5 Jahren: 12.000 € angesammelt.
In Ländern wie Portugal, Irland und Finnland gewinnt dieses Modell an Beliebtheit.
Immobilienauktionen
Auktionen bieten die Chance, Immobilien 10–30 % unter Marktwert zu erwerben – etwa Zwangsversteigerungen, städtische Verkäufe oder Online-Plattformen wie BidX1 oder E-Auctions.
Teilnahme erfordert meist eine Sicherheitsleistung von 1–5 % des Kaufpreises.
Wichtig: rechtliche Prüfung, mögliche Altlasten und Sanierungskosten einkalkulieren.
Tokenisierte Immobilien
Neue Plattformen teilen Immobilien digital in sogenannte Token auf. Anleger können bereits ab 50 € digitale Anteile erwerben.
Beispiele: RealT, Blocksquare, Brickken.
Vorteile: sehr niedriger Einstieg, internationale Zugänglichkeit, transparente Prozesse.
Nachteile: geringe Regulierung, eingeschränkte Liquidität, technologieabhängig.
Bankprodukte mit Immobilienbezug
Einige Banken bieten strukturierte Anlageprodukte, die an die Immobilienmärkte gekoppelt sind:
– Immobilienfonds
– strukturierte Einlagen basierend auf Immobilienindizes
– Bausparverträge (z. B. in Deutschland)
Diese Produkte ermöglichen eine indirekte Beteiligung am Immobilienmarkt mit geringem Risiko.
Fazit
Man muss heute kein Großverdiener mehr sein, um in Immobilien zu investieren. Dank Crowdfunding, REITs, Auktionen oder digitaler Tokenisierung ist der Einstieg mit kleinen Summen möglich – bereits ab 100–500 €.
Entscheidend ist, die eigene Strategie zu kennen, Risiken zu verstehen und Schritt für Schritt zu starten. Auch mit begrenztem Kapital lässt sich langfristig ein stabiles Immobilienportfolio aufbauen.