Investitionen in Marinas: Das verborgene Juwel der Küstenimmobilien

by Victoria Garcia
4 minutes read
Marina Investments: Luxury Waterfront Opportunity

In der Welt der Immobilien konzentrieren sich Investoren meist auf bekannte Segmente wie Wohnbau, Büros oder Einzelhandel. Doch es gibt einen Nischenbereich, der bislang weitgehend übersehen wurde und gleichzeitig enormes Potenzial bietet: Investitionen in Marinas, also in Infrastrukturen für das Anlegen und den Service von Yachten. Im Jahr 2025 entwickeln sich Marinas von reinen Anlegestellen zu prestigeträchtigen Vermögenswerten mit hoher Rendite, die international zunehmend gefragt sind.

Was macht eine Marina so besonders und attraktiv?

Eine Marina ist eine speziell angelegte Hafenanlage für Yachten und Freizeitboote. Sie bietet nicht nur Liegeplätze, sondern auch zahlreiche zusätzliche Dienstleistungen: Restaurants, Boutiquen, Hotels, Klubs und Wohnanlagen. Anders als in industriellen Häfen steht in Marinas Komfort, Exklusivität und Lebensqualität im Vordergrund.

Das macht sie besonders attraktiv für vermögende Bootsbesitzer, Touristen, Mieter und natürlich Investoren. Einnahmen ergeben sich aus verschiedenen Quellen: Liegegebühren, technische Dienstleistungen, Vermietung von Gewerbeflächen und dem Verkauf oder der Vermietung angrenzender Immobilien.

Marktzahlen und Wachstum

Laut dem europäischen Verband ICOMIA ist die Zahl registrierter Freizeitboote in Europa zwischen 2018 und 2024 um 12 % gestiegen. Gleichzeitig herrscht ein Mangel an hochwertigen Liegeplätzen – insbesondere in beliebten Mittelmeerregionen wie Monaco, Costa Brava, Nizza, Portofino oder Istrien.

Die durchschnittlichen Jahreskosten für einen 15-Meter-Liegeplatz in einer Premium-Marina in Frankreich oder Italien liegen zwischen 8.000 € und 25.000 €, abhängig von Saison und Standort. In besonders exklusiven Marinas wie Porto Cervo auf Sardinien kann die Jahresmiete sogar 100.000 € erreichen.

Investitionsmodelle

Es gibt mehrere Möglichkeiten, in eine Marina zu investieren:

  1. Erwerb von Anteilen an bestehenden Marinas, vergleichbar mit Beteiligungen an Gewerbeimmobilien.
  2. Kauf eines eigenen Liegeplatzes, mit der Möglichkeit zur Vermietung.
  3. Investition in den Bau neuer Marinas oder in die Sanierung bestehender Anlagen.
  4. Indirekte Beteiligung über Fonds oder REITs, die sich auf maritime Infrastruktur spezialisiert haben.

Jedes Modell bringt spezifische Risiken und Renditechancen mit sich, aber ein klarer Trend zeigt sich: Je exklusiver der Standort und je größer der Mangel an Liegeplätzen, desto stabiler und rentabler die Investition.

Geografische Chancen

Das Mittelmeer ist nach wie vor der Spitzenreiter. Besonders gefragt sind Marinas an der Côte d’Azur, in Spanien, Kroatien und Griechenland.

– In Monte Carlo ist die Nachfrage so hoch, dass Liegeplätze oft „vererbt“ werden und kaum auf dem freien Markt erscheinen.
– In Sotogrande (Spanien) ist die Marina Teil eines großen Immobilienprojekts mit Luxuswohnungen und Golfanlagen. Apartments direkt am Wasser beginnen bei 450.000 €, während die Vermietung eines Liegeplatzes jährlich rund 12.000 € einbringt.

Skandinavien und die Ostseeküste gewinnen an Bedeutung durch das steigende Interesse wohlhabender Bürger aus Deutschland, den Niederlanden und Schweden am Yachting.

– In Helsinki, Stockholm und Tallinn bieten Marinas eine Kombination aus moderner Infrastruktur und gehobenem Wohngefühl am Wasser.

Der Nahe Osten und Asien sind aufstrebende Märkte. In Dubai, insbesondere auf der künstlichen Insel Palm Jumeirah, kostet die Miete eines Liegeplatzes für Superyachten bis zu 60.000 € pro Monat, während Wohnungen mit Blick auf die Marina bei 1,5 Millionen € beginnen.

Trends und Perspektiven

Nachhaltige Entwicklung

Moderne Marinas setzen zunehmend auf umweltfreundliche Technologien: Solaranlagen, Wasseraufbereitung, Ladesäulen für Elektroboote. Diese Maßnahmen senken Betriebskosten und sprechen ESG-orientierte Investoren an.

Integration in gemischt genutzte Projekte

Immer mehr Marinas werden als Teil von Mixed-Use-Developments geplant – mit Wohnungen, Hotels, Einzelhandel und Kulturangeboten. Das ermöglicht Investoren mehrere Einkommensströme: Liegeplatzgebühren, Mieteinnahmen, kommerzielle Nutzung.

Steuerliche und regulatorische Anreize

Viele Länder bieten inzwischen steuerliche Vorteile und Förderungen für Investitionen in Küsteninfrastruktur, darunter Steuererleichterungen, Subventionen und schnellere Genehmigungsprozesse.

Digitalisierung des Betriebs

Digitale Buchungsplattformen und Verwaltungs-Apps (wie Dockwa oder MyMarina) erleichtern das Management von Marinas, verbessern die Nutzerfreundlichkeit und senken die Einstiegshürden für private Investoren.

Erfolgreiche Beispiele

  • Marina Port Vell, Barcelona – ehemals ein Industriehafen, heute eine luxuriöse Marina. Investitionsvolumen: rund 80 Millionen €; aktueller Marktwert (2025): über 200 Millionen €.
  • Porto Montenegro, Tivat – unterstützt durch internationale Fonds, kombiniert Marina, Luxusresidenzen und kulturelle Einrichtungen. Jährliche Mietrendite: etwa 5–6 %, plus Wertsteigerung.
  • Marina Punat, Kroatien – ein traditionsreiches Familienunternehmen, das heute über 850 Yachten beherbergt und inzwischen von einem Fonds übernommen wurde. Ganzjährige Auslastung auf hohem Niveau.

Risiken und Herausforderungen

Wie jede Immobilienform bringt auch die Marina-Investition Risiken mit sich:

Hoher Kapitalbedarf für Bau und Instandhaltung.
Komplexe Genehmigungen und Küstenschutzverordnungen.
Klimarisiken, z. B. steigender Meeresspiegel und Unwetter.
Saisonabhängigkeit, insbesondere in gemäßigten Klimazonen.

Mit professioneller Planung und einer diversifizierten Strategie lassen sich diese Risiken jedoch deutlich reduzieren.

Fazit

Investitionen in Marinas sind eine hochinteressante Nische mit vielversprechender Zukunft. Sie verbinden die Stabilität von Sachwerten mit dem Prestige des maritimen Lebensstils. In einer globalisierten Welt mit wachsendem Yachttourismus und dem Bedürfnis nach alternativen Anlageformen gewinnen diese Objekte zunehmend an Wert.

Für Anleger, die solide Rendite, physische Sicherheit und Zugang zu einer wohlhabenden Zielgruppe suchen, bieten Marinas eine seltene Gelegenheit in einem dynamischen Wachstumsmarkt. Kein Wunder also, dass sie heute als das verborgene Juwel der Küstenimmobilien gelten.

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