Kennedy Wilson, Kenedix und Hulic erwerben Immobilie in Seattle für 161 Mio. €

by Victoria Garcia
4 minutes read
Kennedy Wilson and Partners Buy Seattle Tower for €161M

Im Juni 2025 haben drei bedeutende Investmentgesellschaften — Kennedy Wilson aus den USA sowie die japanischen Unternehmen Kenedix und Hulic — gemeinsam ein hochwertiges Büroobjekt in Seattle für 161 Millionen Euro (rund 173 Millionen US-Dollar) erworben. Es handelt sich dabei um eine der größten grenzüberschreitenden Immobilientransaktionen im US-Büromarkt des laufenden Jahres. Die Akquisition unterstreicht das anhaltende internationale Interesse an erstklassigen Immobilien in technologieorientierten US-Städten.

Das Objekt: Tower 333

Bei dem Objekt handelt es sich um die Tower 333, ein Bürohochhaus der Klasse A im Zentrum von Bellevue, einer wirtschaftlich dynamischen Stadt im Großraum Seattle. Der 20-stöckige Turm umfasst über 43.000 Quadratmeter vermietbare Fläche mit modernen Büroeinheiten, einer LEED-Gold-Zertifizierung, einer Tiefgarage, Fitnessräumen, Coworking-Bereichen sowie gastronomischen Einrichtungen im Gebäude.

Die Tower 333 wurde im Jahr 2008 erbaut und gilt seither als eines der bekanntesten Objekte in Bellevue. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zu den Niederlassungen großer Technologieunternehmen wie Amazon, Microsoft, Meta und Salesforce und ist hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

Struktur der Transaktion

Details zur Aufteilung der Beteiligungen wurden nicht veröffentlicht. Kennedy Wilson übernimmt die operative Verwaltung der Immobilie, während Kenedix und Hulic den Großteil des Kapitals einbrachten. Gemeinsam gründeten die drei Partner ein Joint Venture zur Verwaltung und Weiterentwicklung des Objekts.

Die Transaktion wurde durch JLL begleitet und zügig abgeschlossen. Zahlreiche internationale Rechts- und Finanzberatungen unterstützten den Prozess. Die schnelle Abwicklung deutet auf eine klar abgestimmte Investitionsstrategie und hohe Übereinstimmung der Partner hin.

Bellevue als strategischer Markt

Bellevue hat sich in den letzten Jahren zu einem der dynamischsten Bürostandorte der USA entwickelt. Die Stadt weist eine hohe Konzentration an Technologieunternehmen auf, wächst demografisch stark und verfügt über eine unternehmensfreundliche Infrastruktur. Diese Faktoren tragen zur Stabilität und Attraktivität des lokalen Immobilienmarkts bei.

Laut CBRE lag die Leerstandsquote für Büroflächen in Bellevue Anfang 2025 bei 16,1 %, was deutlich unter dem US-Durchschnitt liegt. Die Mieten für hochwertige Büroimmobilien bewegen sich zwischen 45 € und 53 € pro Quadratmeter und Monat. Gebäude wie Tower 333 erzielen in der Regel Mietpreise am oberen Ende dieser Spanne, insbesondere aufgrund ihrer Lage, Ausstattung und Nachhaltigkeitsstandards.

Etwa 70 % der Büroflächen in Tower 333 sind derzeit langfristig an Mieter aus der Technologie-, Finanz- und Rechtsbranche vergeben. Dies verschafft dem Konsortium einen sofortigen, stabilen Cashflow und sichert die Erträge für die kommenden Jahre.

Marktumfeld in den USA im Jahr 2025

Der US-Büromarkt befindet sich 2025 in einer Phase der Neuausrichtung. Der Trend zu hybriden Arbeitsmodellen und Homeoffice, in Kombination mit hohen Zinsen und zurückhaltender Kreditvergabe, belastet die Nachfrage nach traditionellen Büroflächen. Städte wie New York, San Francisco und Chicago verzeichnen entsprechend hohe Leerstände und sinkende Mieten.

Gleichzeitig erweisen sich Märkte wie Seattle, Austin oder auch Teile Kaliforniens als vergleichsweise widerstandsfähig. Sie profitieren von starken Technologiestandorten und hochqualifizierter Arbeitskräfte. Bellevue ist dabei einer der Wachstumsmärkte mit überdurchschnittlicher Performance.

Laut Real Capital Analytics ging das Transaktionsvolumen am US-Büromarkt im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 32 % zurück. Premiumobjekte in stabilen Lagen wie Bellevue bleiben jedoch gefragt, insbesondere wenn sie Nachhaltigkeitszertifizierungen und moderne Infrastrukturen aufweisen.

Die Investoren im Überblick

Kennedy Wilson ist ein führender US-Immobilieninvestor mit Schwerpunkt auf den Märkten der US-Westküste und Europas. Das Unternehmen verwaltet ein breit diversifiziertes Portfolio mit einem Gesamtwert von über 15 Milliarden Euro, darunter Büro-, Wohn- und Mischimmobilien.

Kenedix, Tochter der Sumitomo Mitsui Financial Group, ist einer der größten Asset-Manager Japans und expandiert seit Jahren gezielt in Auslandsmärkte wie die USA, Großbritannien und Australien. Der Fokus liegt auf einkommensorientierten Immobilien mit stabilen Erträgen und ESG-Konformität.

Hulic, ebenfalls aus Japan, ist bekannt für nachhaltige Investments in gewerbliche und wohnwirtschaftliche Immobilien. Das Unternehmen investiert gezielt in energieeffiziente Gebäude mit langfristigem Entwicklungspotenzial in urbanen Lagen.

Die Partnerschaft dieser drei Akteure vereint operative Erfahrung, finanzielle Stärke und eine gemeinsame Ausrichtung auf nachhaltige, renditestarke Investments.

Zukunftspläne für Tower 333

Unabhängige Bewertungen sehen die erwartete Bruttorendite bei 5,0 % bis 5,2 %. Kurzfristig planen die Eigentümer, die bestehende Mietstruktur beizubehalten und kleinere Modernisierungsmaßnahmen an den Gemeinschaftsflächen durchzuführen. Dazu zählen unter anderem Verbesserungen in der Energieeffizienz, der Gebäudeautomation und im Bereich Gesundheit und Wellness.

Mittelfristig ist eine Optimierung der Flächennutzung sowie die Aufwertung des Erdgeschosses mit zusätzlichen Serviceeinheiten und Gastronomie vorgesehen. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität für Mieter zu erhöhen und das Gebäude als modernen Business Hub zu positionieren.

Internationale Investmenttrends

Die Akquisition spiegelt einen breiteren Trend japanischer Investoren wider, die ihre Auslandsexponierung erhöhen. Angesichts anhaltend niedriger Zinsen in Japan und eines begrenzten inländischen Angebots attraktiver Investments setzen institutionelle Anleger verstärkt auf Auslandsmärkte.

Laut MSCI flossen allein im ersten Quartal 2025 über 2,3 Milliarden Euro aus Japan in den US-Immobilienmarkt, wobei der Bürosektor einen signifikanten Anteil ausmacht. Während sich europäische Fonds aufgrund regulatorischer Belastungen zurückhalten, übernehmen japanische Kapitalgeber zunehmend eine aktivere Rolle.

Besonders gefragt sind ESG-konforme Gebäude mit langfristigem Wertsteigerungspotenzial, die gleichzeitig als stabiler Einkommensbringer fungieren.

Fazit

Mit dem Erwerb der Tower 333 in Bellevue für 161 Millionen Euro setzen Kennedy Wilson, Kenedix und Hulic ein starkes Zeichen für strategische Investitionen in hochwertige Büroimmobilien. In einem schwierigen Marktumfeld zeigt diese Transaktion, dass erstklassige Objekte an wachstumsstarken Standorten weiterhin internationales Kapital anziehen.

Bellevue hat sich als innovativer und resilienter Bürostandort etabliert. Tower 333 bietet mit seiner Lage, seinem Mieterportfolio und seinem nachhaltigen Profil alle Voraussetzungen für langfristige Wertentwicklung und stabile Renditen. Die Transaktion steht exemplarisch für die Neuausrichtung globaler Investmentstrategien im Bürosektor und das wachsende Interesse an resilienten, ESG-konformen Assets in den USA.

Das könnte Ihnen auch gefallen

Einen Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können dies ablehnen, wenn Sie möchten. Akzeptieren Read More

Privacy & Cookies Policy