Universität London startet Großprojekt im Bereich Life Sciences

by Victoria Garcia
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London University Launches €585M Biotech Campus

Im Jahr 2025 hat eine der führenden akademischen Institutionen des Vereinigten Königreichs — die Universität London — den Start eines umfassenden Großprojekts im Bereich der Life Sciences bekannt gegeben. Ziel ist es, Londons Position als globales Zentrum für biomedizinische Forschung und Innovation nachhaltig zu stärken. Das Vorhaben, das den Bau eines neuen Forschungscampus sowie weitreichende Kooperationen mit der Privatwirtschaft umfasst, hat ein Gesamtvolumen von über 500 Millionen Pfund (ca. 585 Millionen Euro) und gilt als Meilenstein für Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtentwicklung.

Ein Zentrum für biomedizinische Innovationen im Herzen Londons

Das Projekt wird im Stadtteil King’s Cross realisiert, einer der größten innerstädtischen Entwicklungszonen Europas. Die Universität London erhält Unterstützung von der britischen Regierung, privaten Stiftungen und internationalen Investoren mit Fokus auf nachhaltige Technologien und Forschung.

Herzstück des Campus wird ein interdisziplinäres Forschungszentrum, in dem Expertinnen und Experten aus Biotechnologie, Medizin, Pharmazie, Ingenieurwesen und Künstlicher Intelligenz zusammenarbeiten. Erste Einrichtungen sollen bereits 2027 eröffnet werden, die vollständige Inbetriebnahme ist für 2030 geplant.

Ziele des Projekts

Laut Universitätspräsidentin Professor Sarah Davies verfolgt das Vorhaben mehrere strategische Ziele:

  • Förderung internationaler Zusammenarbeit im Bereich Life Sciences
  • Unterstützung translationaler Forschung, die wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in klinische Anwendungen überführt
  • Zugang zu hochmodernen Laboren und Geräten für Studierende, Promovierende und Start-ups
  • Anziehung von Investitionen zur Stärkung des Innovationsstandorts London

Ein zentrales Merkmal ist das geplante Open-Access-Modell, das Forschenden weltweit die Nutzung der Infrastruktur auf Basis von Kooperationen oder Ausschreibungen ermöglicht.

Enge Zusammenarbeit mit der Industrie

Das Projekt entsteht in Partnerschaft mit namhaften Unternehmen wie:

  • AstraZeneca, insbesondere im Bereich Impfstoff- und Wirkstoffentwicklung
  • GlaxoSmithKline (GSK), das einen Biotech-Beschleuniger mitentwickeln will
  • Oxford Nanopore Technologies, Anbieter von DNA-Sequenzierungstechnologien
  • Allies and Morrison, ein renommiertes Architekturbüro für nachhaltiges Bauen im wissenschaftlichen Bereich

Auch mehrere Risikokapitalfonds beteiligen sich an der Finanzierung und unterstützen ein geplantes Innovationszentrum, das junge Unternehmen bei der Finanzierung, Produktentwicklung und Markteinführung begleitet.

Raum für Lehre, Forschung und Start-ups

Der neue Campus wird unter anderem beinhalten:

  • Hochsicherheitslabore mit BSL-2- und BSL-3-Spezifikationen
  • Hörsäle und Konferenzräume für über 1.000 Teilnehmende
  • Start-up-Inkubatoren mit Zugang zu Forschungsgeräten und flexibel nutzbaren Laborflächen
  • Öffentliche Bereiche mit Cafés, Grünflächen und Ausstellungsräumen
  • Wohnmöglichkeiten für Studierende und Forschende mit über 400 geplanten Wohneinheiten

Mehrere Gebäude sollen nach dem Standard BREEAM Excellent zertifiziert werden, was eine umweltfreundliche, energieeffiziente Bauweise sicherstellt.

Wirtschaftliche Wirkung und Beschäftigungseffekte

Laut Schätzungen wird der Campus über 3.500 direkte Arbeitsplätze in Forschung, Verwaltung und Bauwesen schaffen. Zusätzlich könnten weitere 1.200 Stellen durch die Ansiedlung von Biotech-Unternehmen in der Umgebung entstehen.

Das britische Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Technologie bezeichnete das Projekt als einen „strategischen Wachstumstreiber“ im Rahmen der nationalen Life-Sciences-Strategie.

Digitalisierung und künstliche Intelligenz im Fokus

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Integration digitaler Technologien, darunter:

  • KI-gestützte molekulare Modellierung und Datenanalyse
  • Big-Data-Anwendungen in Epidemiologie und klinischer Forschung
  • Entwicklung von digitalen Zwillingen zur Simulation klinischer Studien
  • Ausbau der IT-Infrastruktur für die sichere Zusammenarbeit mit internationalen Partnern

Gemeinsame Forschungsprogramme mit dem University College London (UCL), dem Imperial College London sowie weiteren globalen Institutionen sind bereits in Planung.

Internationale Zusammenarbeit und Austauschprogramme

Das Projekt stößt international auf großes Interesse. Bereits unterzeichnete Kooperationsverträge bestehen mit Einrichtungen wie:

  • dem Heidelberger Institut für Molekularbiologie (Deutschland)
  • dem RIKEN-Institut (Japan)
  • A*STAR (Singapur)
  • dem MIT und Stanford Biodesign (USA)

Ein geplanter International Hub auf dem Campus soll gemeinsame Workshops, Stipendienprogramme und Forschungsaufenthalte ermöglichen.

Stimmen aus der Wissenschaft

Die Royal Society und die British Academy of Sciences haben das Projekt als „visionär und richtungsweisend“ begrüßt. Professor Nick Hayworth, ein führender Genetiker, sagte: „Dieses Projekt eröffnet einer neuen Generation von Forschenden den Zugang zu einer Infrastruktur an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft.“

Auch das National Institute for Health and Care Research (NIHR) ist beteiligt und wird klinische Studien und Patientenzugänge koordinieren.

Fazit

Mit dem Start dieses Großprojekts im Bereich Life Sciences setzt die Universität London ein starkes Zeichen für den Wissenschaftsstandort Großbritannien. Der neue Campus in King’s Cross bringt Forschende, Studierende, Start-ups und Investoren zusammen und bietet ideale Bedingungen für bahnbrechende medizinische Innovationen.

In einer Zeit wachsender globaler Nachfrage nach Gesundheitslösungen, Gentherapien und nachhaltiger Arzneimittelentwicklung stellt das Projekt nicht nur einen wissenschaftlichen Fortschritt dar, sondern auch einen wichtigen Impuls für die regionale und nationale Wirtschaft. Das Zentrum soll zu einem Aushängeschild der britischen Forschung werden – an der Schnittstelle von akademischer Exzellenz, wirtschaftlicher Umsetzung und internationaler Vernetzung.

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