Phukets Skyline steht vor einem Wandel, nachdem das thailändische Kabinett beschlossen hat, das seit sieben Jahren geltende Bauverbot in Hanglagen aufzuheben. Ab dem 14. Dezember 2024 ist das Bauen wieder oberhalb von 80 Metern erlaubt – ein bedeutender Schritt für den gehobenen Immobilienmarkt der Insel.
Was die neuen Regeln erlauben
Das Verbot, das 2017 eingeführt wurde, sollte Erdrutsche, Abholzung und unkontrollierte Bebauung in sensiblen Höhenlagen verhindern. Nun ist der Bau in ausgewiesenen „Zone 6“-Gebieten wieder möglich – unter strengen Auflagen:
- Nur ein Gebäude pro Grundstück
- Maximale Gebäudehöhe: 6 Meter
- Maximale Grundfläche: 90 m²
- Mindestens 70 % des Grundstücks müssen unbebaut bleiben, davon die Hälfte als naturbelassene, unversiegelte Grünfläche
- Pflicht zur Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP)
Küstengebiete, die Nakkerd-Hügel und dichte Stadtzonen wie Phuket Town bleiben ausgeschlossen. Die Regelung gilt nur für Grundstücke mit Landtiteln, die vor 2017 ausgestellt wurden.
Grundstückspreise in Hanglagen steigen stark
Die Ankündigung hat zu einem deutlichen Anstieg der Grundstückspreise in höheren Lagen der Insel geführt – insbesondere rund um Patong:
Lage | Grundstückspreis (pro Rai) | Gegenwert in Euro |
---|---|---|
Patong (Zentrum) | 150–200 Mio. THB | 3,85–5,1 Mio. € |
Patong (Außenbereiche) | 6–8 Mio. THB | 154.000–205.000 € |
Luxusentwickler prüfen bereits Projekte für Privatvillen, Resort-Anlagen und Wellness-Retreats mit Blick auf die Andamanensee.
Investitionsboom mit ökologischen Risiken
Die neue Regelung eröffnet zwar enorme Investitionschancen, stellt aber auch hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Die Entwickler müssen die natürliche Topografie bewahren, Regenwasser ableiten und die Biodiversität schützen.
Jüngste Kontroversen mahnen zur Vorsicht: Ein Bauprojekt am Hang in Soi Patak 12 (Karon) wurde wegen Erdrutschgefahr und Beschwerden über gestörte Wasserläufe gestoppt. Die Behörden betonen, dass sie die Einhaltung der Umweltvorgaben streng überwachen werden.
Geteilte Meinungen bei Einheimischen und Aktivisten
Lokale Behörden hoffen auf einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung. Umweltgruppen hingegen warnen vor Überschwemmungen und Erosion – insbesondere während der Monsunzeit.
Zunehmend werden Forderungen nach Echtzeit-Überwachung und konsequenter Durchsetzung der Umweltschutzauflagen laut.
Eine wegweisende Wende in Phukets Stadtentwicklung
Die Entscheidung gilt als bedeutende Weichenstellung für die Immobilienplanung in Thailand. Luxusgrundstücke in den begehrtesten Höhenlagen sind nun legal zugänglich, was die Nachfrage voraussichtlich stark ansteigen lässt.
Doch der Erfolg hängt nicht allein von Investoreninteresse ab – entscheidend wird sein, ob Phuket wirtschaftliche Entwicklung und ökologische Widerstandsfähigkeit miteinander in Einklang bringen kann. Damit könnte ein neues Modell für nachhaltige Bergimmobilien in Südostasien entstehen.