Der Besitz von Immobilien in Europa ist nach wie vor eine stabile und renditestarke Anlageform. Doch er bringt auch steuerliche Verpflichtungen mit sich. Im Jahr 2025 suchen immer mehr Investoren – ob privat oder institutionell – nach legalen Strategien zur Reduzierung ihrer Steuerlast. Auch wenn „IRS“ aus dem US-amerikanischen Kontext stammt, wird der Begriff heute oft sinngemäß für Steuersparmöglichkeiten in internationalen Immobilienstrategien verwendet.
In diesem Leitfaden zeigen wir, wie Sie Ihre Steuerbelastung in europäischen Ländern optimieren können – mit einem Überblick über nationale Regelungen, Abzugsmöglichkeiten und praktischen Rechenbeispielen.
Überblick: Immobilienbesteuerung in Europa
In Europa unterliegt Immobilienbesitz typischerweise folgenden Steuerarten:
- Grundsteuer / Immobiliensteuer
- Steuer auf Mieteinnahmen
- Kapitalertragsteuer beim Verkauf
- Grunderwerbsteuer / Erbschaftssteuer
Was zu beachten ist:
- Steuerlicher Wohnsitz (residente vs. nicht residente)
- Rechtsform der Eigentümerschaft (privat oder gewerblich)
- Gewähltes Steuerregime (Pauschal, real, progressiv)
🇫🇷 Frankreich
Steuerregime:
- Micro-foncier: Bis 15.000 € Jahresmiete → pauschaler Abschlag von 30 %
- Régime réel: Abzug realer Kosten möglich (z. B. Reparaturen, Verwaltung, Zinsen, Abschreibung)
Beispiel:
Mieteinnahmen: 18.000 €
Absetzbare Ausgaben: 6.000 €
Steuerbasis (régime réel): 12.000 €
Steuersatz für Nichtansässige: 20 % + 17,2 % Sozialabgaben = 37,2 %
🇪🇸 Spanien
Wesentliche Merkmale:
- Einkommensteuer auf Mieteinnahmen: 19 % für EU-Bürger, 24 % für andere
- 60 % Steuerfreistellung bei Langzeitvermietung von Wohnraum
- Abzugsfähige Kosten: Zinsen, Wartung, Verwaltung, Abschreibung (nur für EU-Bürger)
Beispiel:
Bruttomiete: 20.000 €
Kosten: 8.000 €
Netto: 12.000 €
Nach 60 % Rabatt: 4.800 €
Steuer: 4.800 € × 19 % = 912 €
🇵🇹 Portugal
Steuerliche Rahmenbedingungen:
- Das NHR-Programm (Non-Habitual Resident) endet 2025 für neue Antragsteller (10 Jahre Laufzeit für bestehende)
- Mieteinkommen wird pauschal mit 28 % besteuert
- In strukturschwachen Regionen ist eine Senkung auf 15 % möglich
- Kapitalerträge: 28 %, können bei Reinvestition steuerfrei bleiben
Abzugsfähige Kosten: IMI (Grundsteuer), Kreditzinsen, Reparaturen, Verwaltung
🇩🇪 Deutschland
Wichtige Punkte:
- Progressiver Steuersatz: 14–45 %
- Alle immobilienbezogenen Kosten sind abziehbar:
- Hypothekenzinsen
- Reparaturen
- Verwaltungskosten
- Fahrten
- Abschreibung: 2 % jährlich
- Kapitalertragsteuer kann nach §6b EStG bei Reinvestition aufgeschoben werden
Beispiel:
Einnahmen: 15.000 €
Kosten: 7.000 €
Abschreibung: 4.000 €
Zu versteuern: 4.000 €
🇮🇹 Italien
Pauschalregelung: Cedolare secca
- Fester Steuersatz: 21 % (Langzeitmiete)
- 10 % bei Sozialmiete
- Keine Nachweispflicht für Kosten, einfache Verwaltung
- Auch für Nicht-Ansässige verfügbar
Beispiel:
Mieteinnahmen: 14.000 €
Steuer = 21 % → 2.940 €
🇬🇷 Griechenland
- Staffelsteuersätze auf Mieteinnahmen:
- 15 % bis 12.000 €
- 35 % zwischen 12.001 € und 35.000 €
- 45 % über 35.000 €
- Abschreibung: 2–4 % jährlich
- Abziehbar: Reparaturen, Versicherung, Hypothekenzinsen
- Kurzzeitvermietung: 15–30 % pauschal versteuert
🇨🇾 Zypern
- Progressive Steuer auf Mieteinnahmen
- Kapitalertragssteuer entfällt bei Verkauf von Hauptwohnsitz nach 5 Jahren
- Abzugsfähige Kosten: Zinsen, Verwaltung, Instandhaltung
Durchschnittliche Immobilienpreise in Europa (2025, €/m²)
Land | Stadt | Preis €/m² |
---|---|---|
Frankreich | Paris | 10.000 € |
Spanien | Barcelona | 5.500 € |
Portugal | Lissabon | 4.800 € |
Deutschland | Berlin | 5.100 € |
Italien | Mailand | 4.900 € |
Griechenland | Athen | 2.900 € |
Polen | Warschau | 2.920 € |
Fazit
Wie Sie 2025 mit Steuervorteilen auf Immobilien in Europa maximal sparen können — das hängt maßgeblich vom Standort, vom gewählten Steuerregime und Ihrer persönlichen Strategie ab.
✅ Sie wollen reale Ausgaben absetzen? Dann sind Deutschland und Frankreich durch ihre flexiblen Regime besonders geeignet.
✅ Sie bevorzugen einfaches Flat-Tax-System ohne Papierkram? Italien (Cedolare secca) und Portugal sind optimal.
✅ Sie suchen automatische Steuerreduktionen? Spaniens 60 %-Regel bei Langzeitmieten ist äußerst attraktiv.
✅ Sie wollen Kapitalerträge legal aufschieben? In Deutschland (§6b) und Portugal ist das problemlos möglich.
💡 Tipp: Führen Sie eine saubere Buchhaltung, sammeln Sie alle Belege, und holen Sie sich lokal kompetente Beratung. Ihre Immobilie kann dadurch nicht nur stabilen Cashflow generieren – sie wird auch steuerlich effizient.
Schlussgedanke: Wer Steuern sparen will, muss nicht tricksen. Er muss nur wissen, wo und wie man legal optimiert. Europa bietet dazu hervorragende Möglichkeiten – nutzen Sie sie klug.